Essen geht über los – Spielevorstellung

„Mit Essen spielt man nicht“ ist eine dieser Weisheiten, welche wahrscheinlich die Eltern von fast jedem uns auf unsere Wege mitgegeben haben. Über Sinn oder Unsinn solch plakativer Phrasen lässt sich sicherlich streiten, was jedoch hervorragend funktioniert ist, UM Essen zu spielen.

Gemeint, na klar, die wunderschöne Ruhrpott-Metropole Essen. Und jedem Gesellschaftsspieler sollte beim Schlagwort „Spielen um eine Stadt“ mit als einer der ersten Begriffe der Spieleklassiker Monopoly einfallen.

Der Spieleverlag Winning Moves aus Düsseldorf macht es seit einiger Zeit möglich das Spieler nicht mehr nur würfelnd um ein Spielbrett mit Turmstraße, Schlossallee und vier Bahnhöfen ziehen können sondern vertreibt Monopoly mit den verschiedensten Lizenzen. So werden aus den seit Jahrzehnten bekannten Straßen also plötzlich Hits der Beatles, berühmte Orte aus Videospielen wie Zelda und Fallout oder Akteuren aus dem Marvel oder Star Wars Universum.

Nahezu alles was große Fan-Massen generiert wird als Lizenz auf das Monopoly-Brett gepappt und neu veröffentlicht.

Eine ebenso beliebte Idee dieses Verlages, welcher als normaler Spieleverlag begann und mit diesem Konzept eher mäßigen Erfolg hatte, sind Stadtversionen, welche sich auf lokale Örtlichkeiten und Ereignissen in Städten in ganz Deutschland beziehen. Seit letztes Jahr gibt es nun also auch eine Version für Essen welche es einem ermöglicht, spielerisch in dieser Stadt um die Häuser zu ziehen, die Kettwiger Straße, das Szeneviertel um die Rüttenscheider Straße, die Philharmonie oder den Grugapark zu erwerben oder das schöne Stadion Essen an der Hafenstraße sein Eigen zu nennen.

Am Spielprinzip hat sich nichts geändert, es wird gewürfelt, die Straßen auf denen man stehen bleibt können gekauft und mit Häusern und Hotels bebaut werden. Gehört die Straße bereits einem Gegner, wird Miete an diesen fällig. Das geht solange, bis ein Spieler nicht mehr in der Lage ist zu zahlen, keine weiteren Hypotheken mehr aufnehmen kann und auch nichts mehr zu veräußern in der Lage ist.

Durch die fehlende Innovation ist diese Essen-Edition sicherlich kein Pflichtkauf, aber trotzdem ein schön illustrierter Spaß für Heimatverliebte, für skurrile Sammler oder als nettes Geschenk aus dem Ruhrgebiet. Denn trotz allem bleibt ein kleines Augenzwinkern beim Spielen solcher Fan-Ausgaben – und wenn es nur das bittere Lächeln ist, wenn die eigene Arbeitsstelle der billigsten Straße im Spiel entspricht.

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